VON HIER BIS JETZT
Jubiläumsausstellung im Salzmannbau

Mit einer zweiteiligen Ausstellung im Kunstraum Düsseldorf und im Atelier am Eck begehen die hier lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstler im August 2014 das 20-jährige Jubiläum des Hauses.


Eröffnung, 22.8. 2014. Foto: Myriam Thyes


In der Ausstellung VON HIER BIS JETZT stellen die beteiligten Künstler/innen im Kunstraum Düsseldorf je ein aktuelles Werk einem früheren Werk gegenüber, welches in der Zeit des Einzugs in den Salzmannbau geschaffen wurde. In der Rückschau wie auch im Blick auf das „Jetzt“ werden - trotz aller Heterogenität der künstlerischen Ansätze - Gemeinsamkeiten und individuelle Wege der Künstler/innen aufgezeigt. Die Ausstellung sucht damit ein Stück weit festzuhalten, wie das Leben
in der Fabrik die individuelle künstlerische Entwicklung beeinflusst haben mag.

Während alle Beteiligten die Auswahl ihrer Werke für die Ausstellung selbst getroffen haben, konnte für die weitere kuratorische Arbeit Michael Kortländer gewonnen werden, der - selbst Künstler - seine Erfahrung aus der Tätigkeit als Leiter der Großen Kunstausstellung NRW („Die Große“) einbringt. Für diese von Kunstschaffenden eigenständig organisierte Ausstellung bedeutet gerade Michael Kortländers Mitwirkung auch ein kulturpolitisches Statement.


Foto: jojo (ca. 1992)


Der zweite Teil des Ausstellungsprojektes - im Atelier am Eck - ist der historische Rückblick auf Entwicklung und Wandel des Salzmannbaus vom Industriestandort zu einem Ort der Kunst. Es erscheinen die verschiedenen Initiativen von Künstler/innen, welche die anfangs noch existierenden Produktionshallen des leerstehenden Jagenberg-Geländes und den Salzmannbau schon vor 30 Jahren als potentiellen Ort für neu zu erschließenden Atelierraum in Düsseldorf ausgespäht hatten. Die freie Düsseldorfer Kunstszene, die in jener Zeit mit ihren Aktionen zunehmend in leerstehende Industrieterrains strebte, fand überregional Beachtung.
Momentaufnahmen des leerstehenden Fabrikgeländes, wie die des Düsseldorfer Fotografen jojo, wurden in zahlreichen Fotos erfasst und festgehalten. Die Bilder sensibilisierten in den 1980-erjahren gemeinsam mit den Kunstaktionen in den Hallen die Düsseldorfer Öffentlichkeit. Heute sind sie Dokument des Umbruchs und Neuanfangs.

Der historische Teil der Ausstellung sucht auch die Entwicklung des Kunstraums im Salzmannbau seit seiner Gründung aufzuzeigen. Der mit Mitteln aus dem städtischen Kulturetat finanzierte Raum wurde ursprünglich als ein alternatives Modell zur institutionell verwalteten Kultur "von Künstlern für Künstler" initiiert und unter deren Mitwirkung bespielt.

In der Stadt setzen die Künstler/innen im Salzmannbau mit ihrer gemeinsamen Schau nach längerer Zeit nun wieder ein deutliches Zeichen.

Die Ausstellung zum 20-jährigen Jubiläum akzentuiert einen Zeitfaktor, der sich auf Vergangenes und Gegenwärtiges bezieht. Perspektivisch ist diese Ausstellung aber gleichermaßen auf die Zukunft des Salzmannbaus und auf eine künftige gemeinsame Aktivität der hier lebenden und arbeitenden Kulturschaffenden gerichtet.